Mensch Busfahrer

Der BUS Podcast

Busfahrer, Ausbildung & Herausforderungen - Im Talk mit Fahrlehrer Önder Aytekin

Der Weg zum Busfahrer, die Herausforderungen & Geschichten aus der Fahrschule

28.06.2025 65 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode von "Mensch, Busfahrer" spricht Önder Aytekin über die Herausforderungen in der Busfahrer-Ausbildung, inklusive Fachkräftemangel und Ausbildungswege. Er teilt seine 25-jährige Erfahrung und persönliche Anekdoten zur Bedeutung des Berufs.

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Transkript

Mensch, Busfahrer. Der Bus-Podcast. Mit Busfahrer und Moderator Manuel.
Speaker1
00:00:09
Ja, herzlich willkommen zu unserer neuen Podcast-Folge Mensch, Busfahrer. Und ja, heute eine etwas ungewöhnliche Folge mit einer Fahrschule. Ich bin jetzt hier in Dortmund.
Speaker0
00:00:22
Knapp daneben, Lüden, ja.
Speaker1
00:00:24
Das ist auf jeden Fall vorbei. Ja, ca.
Speaker0
00:00:27
15-20 Minuten von Dortmund entfernt, aber die nächstgrößere Stadt wäre Dortmund. Wir sind hier in Lünen, genauer gesagt Stadtteil Brambauer. Brambauer hat mal Dortmund gehört, ist aber dann abgeschoben worden.
Speaker1
00:00:40
Hat gesagt, wir scheißen auf euch.
Speaker0
00:00:41
Lünen hat gesagt, komm zu mir und hat dann Brambauer aufgenommen. Das heißt, wir haben hier Postleitzahl von Lünen, aber immer noch die telefonische Vorwahl 0231 von Dortmund.
Speaker1
00:00:52
Ja, das Bote sollen wir behalten.
Speaker0
00:00:53
Das Witterding.
Speaker1
00:00:55
Ja, und den Herrn, den ihr gerade gehört habt, das war Önder Aytekin, der Leiter der Fahrschule Europa, wo wir heute sind. Und der Grund, warum wir hier sind, ist ganz einfach, dass er Busfahrer ausbildet, beziehungsweise Brustkraftfahrer, Quereinsteiger, als solche Dinge im Bereich Bus und das auch regelmäßig. Und genau das ist der Knackpunkt für heute. Stell dich doch erstmal vor.
Speaker0
00:01:23
Hallo, schön, dass du hier bist.
Speaker1
00:01:26
Schön, dass ich hier sein darf.
Speaker0
00:01:27
Sehr, sehr gerne natürlich. Ich habe mir extra Zeit genommen für dich. So ein, zwei, drei, vier, fünf Stunden, je nachdem, wie lange wir brauchen. Ich bin auf jeden Fall offen, was das angeht. Ich heiße Önder, Vorname, Eitikin, Nachname. Ich bin 77 geboren, hier in Lünen auch tatsächlich. Ich bin also 47 Jahre alt. Ja, was willst du wissen? Privat erstmals. Ich habe zwei Kinder, eine Tochter 21, einen Sohn 15. Meine Tochter wird jetzt auch Fahrlehrer, Fahrlehrerin, die ist jetzt auf dem Lehrgang, hat noch so drei, vier, fünf Monate, dann ist sie fertig und wird dann auch hoffentlich dann auch bei uns dann hier unser Team dann verstärken. Mein Sohn ist noch in, na gerade frisch noch in der Pubertät, aber der will wahrscheinlich, sobald er mit dem Abitur fertig ist, kommt er auch zu uns. Ansonsten, ich mache das schon seit 25 Jahren, bin Fahrlehrer aller Klassen bei der Bundeswehr geworden. Ich war damals circa zwölf Jahre bei der Bundeswehr. 2009 habe ich die Bundeswehr verlassen dürfen und 2010 habe ich mich dann selbstständig gemacht. Wir hatten damals 2020 noch neun Filialen. Also wir waren hier in der Umgebung die größte Fahrschule. Und dann haben wir... Ja, so wie jeder andere auch in der Corona-Zeit natürlich Probleme gehabt und ich habe die Anzahl der Fahrschulen, die Filialen einfach reduziert, jetzt auf fünf Filialen. Wir sind jetzt 25 Mitarbeiter, nur noch sind aber immer noch hier im Raum eigentlich mit 1700 Kunden jedes Jahr, glaube ich, die größte und stärkste Fahrschule. Wir haben ein super Team, also wir sind alle hochgradig motiviert und haben halt Spaß bei dem, was wir machen. Dadurch, dass mein Team auch so gut ist, habe ich auch so viel Zeit, dass ich mich auch mit dir hinsetzen kann und solche Gespräche und Podcasts machen kann und oder auch meinen TikTok-Kanal oder meinen YouTube-Kanal dann weiter fortführen kann.
Speaker1
00:03:10
Da seid ihr auch vertreten. Ich auch seit zwei Monaten. Ich habe seit zwei Monaten mit TikTok angefangen und habe gemerkt, das interessiert einfach die Leute, was ich so in meinem Alltag eigentlich mache. Im Podcast geht es ja mehr um Personen rund ins Bus fahren ob es jetzt Personen aus der Firma sind, wo ich arbeite, im Hintergrund ITler, Pressesprecher, Geschäftsführer. Das ist ja auch was ganz Interessantes. Das ist ja meistens so halbe, dreivolle Stunde, eine Stunde geht so eine Folge. Und wir reden eigentlich über alles, was diesen Fachbereich betrifft. Einfach auch, um den Fahrgästen zu zeigen, es gibt noch die andere Seite, nicht nur hinter dem Lenkrad, sondern auch der ganze Konzern dahinter, der ganze Hintergrund und so. Und ja, TikTok wurde mir mehrfach, geht doch mal auf TikTok, mach doch mal Videos. Und dann sagt er dann, mach doch mal einen TikTok-Kanal. Wenn er dann so eine Situation hat, dann kannst du da mal Dampf ablassen. Und für nichts? Ja. Mehr oder weniger. Es gibt einfach Dinge, als Busfahrer lernst du mit der Zeit, beruhigt zu werden. Zumindest die, denen der Job gelegen ist. Es gibt auch welche, die lernen es nicht, aber das sind dann auch Leute, wo ich mal sagen, die machen den Job nicht mit Leidenschaft. Den muss man schon mit Leidenschaft machen, um den lange zu machen, vor allem. Vor allem bis zur Rente. Ich habe ja noch 33 Jahre vor mir, bevor ich in der Rente gehe.
Speaker0
00:04:30
Wie alt bist du jetzt?
Speaker1
00:04:31
Ich bin jetzt 37.
Speaker0
00:04:33
37?
Speaker1
00:04:34
Na gut, dann nicht mehr. 33 Jahre. Wenn es bei 67 bleibt.
Speaker0
00:04:40
Also ich mache ja hier jeden Samstag die Weiterbildungsmodule für Kraftfahrer, unter anderem auch Busfahrer. Ich habe hier des öfteren Busfahrersitzen, die über 70 sind. Die sind schon in der Rente und die sitzen hier und machen die Weiterbildung.
Speaker1
00:04:52
Die sitzen dann immer noch am Bus.
Speaker0
00:04:53
Und die sagen jedes Mal, ich komme jetzt zum letzten Mal. Und dann siehst du dich aber fünf Jahre später wieder. Ich sagte, du wolltest aufhören, ich kann nicht mehr aufhören.
Speaker1
00:05:02
Das kann nur zwei Gründe haben.
Speaker0
00:05:03
Hau raus.
Speaker1
00:05:05
Der erste ist, die lieben ihren Job einfach und die können gar nicht anders. Oder sie können gar nicht anders, weil sie das Geld nicht haben.
Speaker0
00:05:14
Ja.
Speaker1
00:05:16
Oder eine Kombination aus beidem.
Speaker0
00:05:18
Ich habe hier eine Chefin kennengelernt, sehr alt, sehr hart, also wirklich eine Businessfrau. Und sie sagt, ist mir scheißegal, ich habe hier einen Busfahrer, der hat schon zwei Herzinfarkte gehabt und der wird trotzdem kommen. Ich überrede die, ich pumpe die voll mit Geld. Hauptsache, die kommt, da ist einer frisch operiert worden, kommt gerade aus dem Krankenhaus raus, zack, sitzt da schon im Bus und muss fahren. Es gibt einfach zu wenig Busfahrer. Er sagt, was soll ich machen? Soll ich hier Linien stehenlegen oder was? Das ist wahr. Das heißt, sie hat das Problem, was viele andere natürlich auch haben, auch Speditionen haben Probleme, Kraftfahrer zu finden. In diesem Jahr haben wir schon ziemlich viele Busfahrer ausgebildet. Letztes Jahr war ein bisschen mau, muss man dazu sagen. Aber in diesem Jahr geht es wieder hoch mit den Zahlen und ich hoffe, dass es so weitergeht, sodass wir auch den Bedarf befriedigen können.
Speaker1
00:06:05
Mal gucken. Es gibt ja verschiedene Wege, so Busfahrer zu werden, entweder machst du eine Ausbildung zur Fachkraft- und Fahrbetrieb, die so umfangreich ist, dass du eigentlich fast alles fangst danach, was den Betrieb betrifft. Du machst das Positionen, du gehst in die Wartung, in die Werkstatt, du gehst in die Verwaltung und du fährst Bus. Also fünf Dinge und dafür brauchst du auch dreieinhalb Jahre Ausbildung. Jede Menge Prüfungen, jede Menge Fachrissen, weil wir Busfahrer haben ja viele Gesetze, die für uns noch relevant sind. Das ist ja nicht nur Straßenverkehrsordnung, sondern eben auch Fahrpersonalverordnung zum Beispiel. Das Personenbeförderungsgesetz. Super wichtig die BO-Kraft, die eigentlich kaum einer kennt, der nichts damit zu tun hat, was eigentlich traurig ist. Und es gibt noch die allgemeinen Beförderungsbedingungen, die aber auch keiner kennt, der damit nichts zu tun hat.
Speaker0
00:06:58
Welche Ausbildung hast du denn gemacht?
Speaker1
00:07:00
Ich bin Quereinsteiger, weil ich vorher LKW gefahren habe. Ich davor im Rettungsdienst war. Okay, interessant. Also Rettungsdienst habe ich dann C1 gemacht, für einen Rettungslag. Und wir hatten auch damals beim DRK, oder beim DRK hatten wir LKWs, auch bis siebeneinhalb Tonnen und so, und mit Anhänger, und Anhänger hatte ich aber nicht. Dann bin ich dann ab und zu mal den LKW solo gefahren, und das hat irgendwie, habe ich gemerkt, das macht voll Bock. Das macht voll Spaß, ein großes Gerät und so. Auf jeden Fall habe ich das dann ein bisschen gemacht, erst so auswärtsmäßig, später auch regelmäßig auswärtsmäßig. Und dadurch, dass ich dann auch nicht mehr gearbeitet habe, bin ich dann LKW-Fahrer geworden durch einen Bildungswutschein Arbeitsamt, damals schon Quereinsteiger gewesen. 2013 habe ich das dann gemacht und dann irgendwie 2017 hatte ich einen Unfall auf dem Rückblick von der Arbeit nach Hause. Dadurch ist meine rechte Schulter kaputt gegangen. Haben wir ausgekugelt und so ein Riesending. Und da war nicht nur ausgekugelt, das was den Oberarm festhält in Position. Das war auch weggerissen und das heilt aber auch nicht mehr zusammen. Und da haben sie das mit Haken zurückgezogen, damit der nicht wieder auskugelt bei 40 Grad Anhebung und so. Jaja, das war ein Riesending. Und dann war ich vier Jahre, durfte ich nicht arbeiten. Also Rehas gemacht und all so Kram. Und die Folge davon war, dass ich nicht mehr schwer heben oder ziehen darf und auch nicht mehr kann, weil mir fehlt in dem Arm so viel Kraft. Ich gehe jetzt auch seit kurzem ins Fitnessstudio, um das auch zu kompensieren und wieder anzutreiben. Damals war es halt so, dass ich auch Rückenprobleme hatte und dann haben die gesagt, ja okay, dann machen wir eine Umschule zum Busfahrer. Ich habe gesagt, geil, wollte ich als Kind schon mal werden. Als Kind hast du ja so zur Vorstellung, was du mal werden möchtest. Du bist ein Großbus, die einen wollen Lokführer werden, die anderen Busfahrer, die anderen mit Kreide auf der Straße malen. Da geht das ja. Ja und so bin ich dann Busfahrer geworden und seit 21 auch in einem Betrieb. Und das ist auch ein Schlüssel, wie man Busfahrer gewinnen könnte, indem man einfach gute Arbeitsbedingungen schafft. Das ist das A und O. Also wenn ich mich irgendwo bewerbe, ob ich jetzt Busfahrer bin oder nicht, gucke ich mir als erstes die Arbeitsbedingungen an. Was zahlen die? Gibt es genug Urlaubstage? Wie ist die Atmosphäre in dem Betrieb? Und all so ein Kram beim privaten Busunternehmer. In der Regel nicht immer so gut wie bei einem öffentlichen oder einem teilweise öffentlichen, gibt es ja auch. Und da kommt es halt drauf an, du musst halt von dem Job leben können.
Speaker0
00:09:47
Hattest du denn viele Betriebe, wo du gearbeitet hast?
Speaker1
00:09:50
Nee. Ich war eigentlich, wenn ich irgendwo gearbeitet habe, war ich immer bei einem Betrieb bis zum Schluss. Also ich habe das damals bei der Dekra gemacht. Aber für mich war schon klar, ich möchte genau in diesen Betrieb. Okay, ach schön. Ja, ich bin jetzt seit vier Jahren bei der RVK. Und ist auch kein kleines Unternehmen. Fast 1000 Mitarbeiter. Viele Niederlassungen. Wir sind die größte in Ausgleichen. Ja. Wir kommen mal wieder zurück zu dir.
Speaker0
00:10:14
Oh, nee, du kannst weitererzählen. Das ist geil.
Speaker1
00:10:20
Oh, geil. Als Fahrlehrer, du hast ja auch umfangreiches Fachwissen. Also es ist ja Wahnsinn, was wir alles wissen.
Speaker0
00:10:28
Ja, man muss viel wissen, aber das ist tatsächlich nicht nur dieses Wissen, sondern es bringt nichts, wenn du so viel im Kopf hast, aber es nicht rüberbringen kannst.
Speaker1
00:10:36
Du musst vermitteln können. Du musst den Leuten verkaufen können, die müssen das verstehen können.
Speaker0
00:10:40
Richtig, und deswegen ist halt ganz, ganz wichtig die didaktische Reduktion. Du musst, du guckst dir an, was hast du für ein Publikum, musst du da jetzt so dermaßen ins Detail oder reicht es aus, wenn du das Ganze hier in Geschichten erzählst zum Beispiel, dann wird dir dann vielleicht vorgeworfen, ey, was erzählst du dann für komische Geschichten, aber das sind so Methoden, die man halt anwenden muss, damit das auch im Kopf der Leute bleibt, die verstehen oder die Wichtigkeit verstehen die auch gar nicht. Deswegen, wenn ich zum Beispiel Unterricht mache, dann gerne auch in Metaphern oder ich benutze auch die Sprache der Jugend. Dann kommt es auch ein bisschen besser an, wenn du da auch auf einen auf Kumpeltyp machst und nicht einen auf Herr Schmidt, der dir jetzt Mathematik beibringt. Das funktioniert auch nicht. Die haben relativ wenig Bock auf den Führerschein. Das ist also nicht so wie bei mir damals 1997, 1996, wo ich den Führerschein gemacht habe und machen wollte unbedingt.
Speaker1
00:11:33
Was da heißt heute.
Speaker0
00:11:34
Die werden halt heute mehr oder weniger von den Eltern gezwungen. Ja. Und die haben dann keinen Bock drauf. Und die wissen ja sowieso alles besser, Ist ja nun mal so, so waren wir auch, wir wissen alles besser, Eltern haben sowieso keine Ahnung und stellen dann aber relativ schnell fest, so mit 25, 30, dann scheiße, hätte ich mal auch meine Eltern gehört und hatte mal den Führerschein gemacht. Und dann kommen dann halt relativ Alte Leute, die dann auch schnell fertig werden wollen, das ist super. Also es gibt unterschiedlichstes Klientel, was ich hier habe, Leute wie du ja zum Beispiel, die vom Arbeitsamt geschickt werden, die sind Zucker. Warum sind die nicht Zucker? Weil die meisten wollen diesen Führerschein. Weil die nämlich überhaupt gar keine Lust mehr haben auf Arbeitslosigkeit und sind dann unendlich dankbar, dass dann dieser Sachbearbeiter gesagt hat, hier hast du einen Bildungsgutschein. Es gibt aber auch Sachbearbeiter, die dann die Kunden, die Arbeitslosen, quälen. Also unnötig quälen. Er hat alle Qualifikationen, die man braucht, um ein guter Busfahrer oder ein guter LKW-Fahrer zu werden, aber kriegt keinen Bildungsgutschein. Stattdessen schickt derselbe Sachbearbeiter mir dann zum Beispiel einen Typen mit nur einem Bein hier rein. Er rumpelt hier rein. Ich gucke ihn an. Ich so, was willst du? Er sagt, ja, ein Busführer. Ich so, das ist witzig, Alter, du hast nur ein Bein. Er sagt, ja, ich darf das. Ich so, das gibt's ja gar nicht. Dann muss man so einen Zwischentest machen mit dem TÜV, ob das überhaupt geht mit einem Bein beispielsweise. Aber der andere, der mindestens doppelt so qualiziert war, der kriegt keine Bildungsgut.
Speaker1
00:12:53
Da ist halt kein Busfahren mit Schaltung. Wie viele Unternehmen haben noch Busse mit Schaltung? Also wir haben einen, unseren historischen Bus von 1975,
Speaker0
00:13:02
Glaube ich. Das ist wahrscheinlich der erste gewesen, oder?
Speaker1
00:13:04
Nee. Könnte einer von den Ersten sein, ja. Ein richtig tolles Gerät.
Speaker0
00:13:10
Also grundsätzlich ist es so, wenn man die Arbeitslosigkeit senken möchte, dann muss man natürlich den Leuten so einen Bildungsgutschein geben. Es ist leider so, dass der Führerschein ultra teuer geworden ist, besonders ein Busführerschein. Der Grund, warum ein Busführerschein so teuer ist, ist eigentlich selbsterklärend, aber ich erkläre gerne mal. Ich war letztes Jahr mit meinem Bus bei einer Reparatur. Die Reparatur, unten waren so ein paar Sachen durchgerostet, das musste ausgewechselt werden, hat lächerliche 18.000 Euro gekostet. Welche Reparatur an einem Auto kostet 18.000 Euro?
Speaker1
00:13:41
Das ganze Auto wahrscheinlich.
Speaker0
00:13:43
Ja, das ist so die Problematik. Das heißt, auch nicht nur das, sondern du hast auch noch das Problem, dass ein Busfahrlehrer unglaublich schwer zu finden ist. Wir haben ja sowieso in Deutschland Fachkräftemangel, heißt das. Im Bereich Fahrlehrer sieht man das besonders. Man sieht es eigentlich überall. Ich stelle mal einen Klempner, der sagt, ja, ist klar, ich komme in drei Monaten. Ja, bist du da, ist alles unter Wasser, mein Freund. Ja, dann bist du gestimmt, gezwungen, schwarz irgendjemanden, der das irgendwo mal in so einem YouTube-Video gesehen hat, vielleicht mal zu engagieren, der da mal hinkommt. Du erlebst Sachen, das ist einfach unglaublich traurig. Und dann kommt natürlich ein Busfahrer und sagt, du bist Fahrlehrer und dann sagt, Schatz, ich brauche aber Geld. Du musst mir schon ein bisschen mehr bezahlen als ein B-Fahrlehrer. Dann musst du so ein bisschen in einen sauren Apfel beißen. Aber dadurch, dass halt dieser Bildungsgutschein vollgepackt ist mit Geld eigentlich, kann man sich sowas auch leisten. Ein Bildungsgutschein, da sind 15.000 Euro drin. Ist nicht wenig Geld. Ist brutals viel Geld.
Speaker1
00:14:32
Normalsterblicher musst du sowas wie Kredit aufnehmen. Und dann nimmst du einen Kredit auf. Normalsterblicher würde wahrscheinlich auch nicht die ganzen Leistungen in Anspruch nehmen, wie du anbietest, sondern nur das, was er muss. Und es kommt ja auch auf die Voraussetzungen, die Qualifikation, die er schon hat, hat er einen Autoführerschein, hat er vielleicht einen Lkw-Führerschein, dann brauchen wir auch weniger Fahrstunden.
Speaker0
00:14:52
Das ist richtig, aber da sagt das Arbeitsamt, ist egal. Er spricht nur eine komplette Ausbildung, als ob er nur einen Klasse-B-Führerschein hat. Sieht zu, macht aus wie jemand einen vernünftigen Kraftfahrer, denn, der Grund ist eigentlich auch relativ einfach, er wird halt Fahrgäste transportieren, die Verantwortung ist brutal zu hoch, und deswegen soll er vernünftig auch ausgebildet werden. Das bedeutet dann, dass er dann 100 Fahrstunden bekommen muss, beispielsweise. Sogar über 100. Das ist also Pflicht und das wird kontrolliert. Und das ist halt das, was so vielleicht auch viele gar nicht verstehen oder verstehen wollen oder verstehen können. Es ist nicht so, dass 15.000 Euro in meiner Tasche gehen und ich dann damit auf den mannigdigen Urlaub mache mit meiner Perle. Nein, auf gar keinen Fall. So einfach ist das nicht. Das verstehen auch nur Leute, die selbstständig sind, glaube ich. Ich habe die Erfahrung gemacht. Von dem Geld, was die Fahrschule erwirtschaftet, von dem Umsatz, sind 5% meins. Kannst du dir das vorstellen?
Speaker1
00:15:40
5 Prozent. Gut, du hast natürlich eine Miete zu bezahlen, du hast die Fahrzeuge zu unterhalten. Du hast gerade gesagt, Bus, machen wir ein paar Sachen, 18.000 Euro weg. Allein so ein Busreifen, was ein Busreifen kostet, unvorstellbar, da kriegst du woanders eine neue Autotür für. Wahnsinn. Neue Scheibe oder zu Hause oder was weiß ich.
Speaker0
00:15:58
Ja, ich will jetzt nicht meckern. Also ich verdiene schon gut. Aber dafür bin ich auch circa 14 Stunden in Betrieb. Und das sechs Tage die Woche.
Speaker1
00:16:05
Das ist das, wenn man selbstständig ist. Und dann hast du dann selber entscheiden, ob du für dich in die Rentenkasse einzahlst oder nicht. Viele Selbstständige zahlen ja gar nichts.
Speaker0
00:16:15
Das ist das Problem. Ich zahle zum Beispiel auch nicht ein. Aber dafür will ich dann anders vorsorgen. Dann machst du dann was anderes beispielsweise. Also versuchst irgendwas. Keine Ahnung.
Speaker1
00:16:23
Oder man legt sich was zurück. von den OnlyFans-Kanälen.
Speaker0
00:16:28
Hallo Fußfetischisten, ich kann dir Fotos schicken, melde dich.
Speaker1
00:16:32
Bei Öner gibt es die Filme.
Speaker0
00:16:34
Das war Spaß, das war Spaß, alles gut. Also, Ziel ist es, klar, Geld verdienen, damit der ganze Laden läuft, aber, Hauptziel ist es, vernünftige Kraftfahrer auszubilden, vernünftige Leute auszubilden und wir arbeiten ja auch mit Speditionen und mit Busunternehmen zusammen. Wenn ich jetzt hier Leute ausbilde, die die nicht vernünftig fahren und ich schicke die dann zu dir in deinen Betrieb und die bauen da permanent Unfälle, dann wirst du von mir keine Schüler oder ehemalige Fahrschule, also Busfahrer mehr haben wollen, weil du weißt, ich bilde Kacke aus. Gott sei Dank, toi, toi, toi, war es bis jetzt noch nie so. Das heißt, wenn ich irgendjemand irgendwo hingeschickt habe, dann haben sie immer mit Kusshand genommen und wollen noch mehr haben. Wir haben jetzt aktuell 120 Speditionen, mit denen wir zusammenarbeiten und ungefähr fünf Betriebe, Busbetriebe, mit denen wir zusammenarbeiten. Und die fragen dann auch mal wieder, hast du noch was, hast du Frischfleisch, Frischfleisch, wir brauchen noch mehr, weil die Boomer-Generation, die in den 60er Jahren geboren sind, die gehen jetzt alle peu à peu in die Rente. Das heißt, in den nächsten zehn Jahren ist die Zahl von 150.000 Kraftfahrern, die wir in Deutschland suchen, wird wahrscheinlich auf 200.000, 300.000 hochgehen. Wir brauchen also noch mehr Kraftfahrer, weil die Alten, die hören auf. Oder die werden gezwungen, weiterzumachen, obwohl die eigentlich schon längst aufhören wollten. Aber das kann ja auch nicht im Sinne des Erfinders sein, dass dass der 80-jährige Busfahrer 100 Leute transportiert.
Speaker1
00:17:50
Oder mehr. Die normalen Busse, wir haben jetzt jede Menge Zitaus, die neuen. 111, 115, 120 Leute gehen da rein. Und wenn du einen Gelenkbus hast, dann summiert sich diese Zahl nochmal auf 160 bis 180 Leute in einem Bus. Ja, und das kommt schon so an Flugzeugklasser dann.
Speaker0
00:18:13
Ja, du bist halt ein Pilot. Das ist einfach so ein unterbezahlter Pilot.
Speaker1
00:18:17
Das fand ich sehr sympathisch, den Beitrag. Das ist einer der Gründe, warum ich heute hier bin. Den lade ich ein. Mit dem mache ich das. Es gibt natürlich auch Menschen, die nicht so das Verständnis dafür haben. Und ich sage mal, Normalsterbliche, wie eben schon gesagt, können sich so eine Umschule, so ein Quereinstellenten in den Bus nicht leisten. Dann nimmst du einen Kredit für 15.000 Euro oder 10.000 Euro, 12.000, 13.000 Euro, dann machst du eine Ausbildung. Währenddessen musst du ja auch von irgendwas leben. Wenn das Amt sieht, du hast einen Kredit genommen, gib uns das Geld mal. Du musst also von irgendwas leben, auf jeden Fall nicht vom Amt. Vielleicht wieder bei Mama einziehen oder was weiß ich. Und dann, wenn du dann in Unternehmen kommst und wirst mit 90%iger Wahrscheinlichkeit, ich sag jetzt nicht unterbezahlt, aber es reicht halt zum Leben, aber es ist zu viel zum Sterben. Und es ist einfach von dem Geld musst du dann noch den Kredit tilgen. Und die Zinsen, das muss man sich mal vorstellen. Wenn du also 13.000 Euro Kredit nimmst, auf eine Laufzeit von fünf oder zehn Jahren, dann zahlt es dann 20.000 Euro.
Speaker0
00:19:32
Weißt du, was das Spannende da dran ist? Es gibt drei Möglichkeiten, so einen Führerschein zu bezahlen. Die erste Möglichkeit, hast du gerade genannt, Jobcenter Arbeitsamt. Das darf aber nur eine Fahrschule machen, das zertifiziert ist und dementsprechende Maßnahmen zertifiziert hat. Es gibt verschiedene Maßnahmen. Eine Maßnahme nennt sich TQ3, Teilqualifizierung 3. Da ist alles drin, damit du ein Kraftfahrer wirst und draußen dann dementsprechend immer einen Job findest. Teilqualifizierung 3, 6 Monate hast du auch gemacht, die beschlossene Grundqualifikation ist drin, D-Führerschein, DE-Führerschein. Also Code 95 bekommst du, die Schlüsselzahl 95 bekommst du und darfst einen Bus mit Anhänger fahren. Fertig, nach 6 Monaten bist du tippitoppi. Genauer gesagt, sogar nach 4 Monaten, du hast nur 2 Monate Praktikum. Aber für den Fall, dass du irgendwo vielleicht ein bisschen Zeit verloren hast, kann man diese Zeit als Puffer benutzen. Die zweite Möglichkeit ist, du bezahlst es aus eigener Tasche, was du gerade schon gesagt hast, also Kredit aufnehmen. Wie willst du das machen, wenn du gerade arbeitslos bist? Das ist sehr schwer. Sagen wir mal, du hast gespart, gespart, gespart. Als Beispiel, wolltest du eigentlich 10.000 Euro in Anzahlung für irgendein Haus machen oder so, oder eine Wohnung, jetzt hast du aber vor, Busfahrer zu werden. Wie du schon gesagt hast, das war dein Traum, als Kind schon. Gut, nun ist es aber so, dass dein Führerschein dann keine 15.000 kostet, keine 10.000 mehr kostet, sondern nur noch 5.000 oder 6.000 kostet, weil du es aus eigener Tasche mitzahlst. Das hat mir damals, als ich mich zertifizieren habe lassen, 2012, 2013, habe ich mich zertifizieren lassen, damit ich mit dem Amt arbeiten kann, habe ich das nicht verstanden. Ich so, Leute, ihr ruiniert Deutschland. Wieso bezahlt ihr 15.000, wenn doch der Führerschein 5.000 kosten könnte? Und wirklich auch kostet. Aber mittlerweile, muss ich sagen, habe ich da vollstes Verständnis. Weißt du, warum? Obwohl ich das immer noch nicht will. 5.000 reichen für die Ausbildung auch. Es ist die Bürokratie.
Speaker1
00:21:21
Alter.
Speaker0
00:21:22
Diese Zertifizierung, ich weiß nicht, ob ich das hier sagen, das F-Wort, das macht mich, das macht das, verstehst du? Diese Bürokratie ist die Hölle. Es ist unglaublich, was da für Sachen gefordert werden. Das kannst du dir als Außenstehender gar nicht vorstellen. Ich formuliere das mal so, ich habe drei festangestellte Bürokräfte. Drei festangestellte. Ich weiß nicht, ob du weißt, was ein festangestellter Büro-Mensch ein Gehalt hat. Drei Stück, um die Bürokratie abzuarbeiten und wir kommen nicht weiter, wir räuchten sogar eine vierte Kraft. Wir kommen nicht hinterher, wir räuchten sogar eine vierte Kraft. Und das heißt also, diese 15 Mille, das erklärt auch, warum 5% übrig bleiben. Weil die Bürokratie dich biebt. Das macht einen fertig. Und deswegen ist es auch so, dass du dann natürlich auch einmal in diesem Hamsterrad bist, dass du dann also nicht zertifizieren hast lassen, dass du dann aber auch wirklich immer Nachschub dann auch an Fahrschülern brauchst. Das Problem ist, das ist halt auch sehr Ja, saisonal will ich jetzt nicht sagen. Es wäre ja berechenbar. Es ist absolut unberechenbar, wann wie viele Leute kommen. Also bei uns jedenfalls. Es gibt nur andere Städte, die Fahrerschulen können sich gar nicht retten vor Bildungsgutscheinen. Bei uns ist es so, dass mal drei auf einmal kommen pro Monat, mal kommen dann 300 auf einmal.
Speaker1
00:22:37
Welche Voraussetzungen muss ein Normalsterblicher erfüllen, um überhaupt den Führerschein machen zu dürfen? Klasse D.
Speaker0
00:22:44
Zunächst einmal muss ein Busfahrer, Busfahrerin unglaublich gut aussehen.
Speaker1
00:22:51
Leute, ihr wisst Bescheid.
Speaker0
00:22:56
Fußmodel muss er sein. Da sind wir wieder beim Thema.
Speaker1
00:23:01
Onlyfans checkt seinen Account.
Speaker0
00:23:02
Nein, nein, also, polizeiliches Führungszeugnis. Erinnerst du dich? Das heißt, wenn du irgendwie Scheiße gebaut hast in der Vergangenheit und du hast kein Führungszeugnis, sondern ein Führungsbuch, was so dick ist, weil du viel Mist gebaut hast, dann wird das schon mal nicht klappen.
Speaker1
00:23:16
Und das ist auch nicht mal das normale Führungszeugnis, für Normalsterbliche. Das ist ein ganz spezielles Führungszeugnis. Ich erinnere mich noch daran, da muss sich ein Führungszeugnis beantragen, der Belegart 0 ist. Und das bekommt auch nicht ihr nach Hause geschickt, das bekommt auch nicht das Bürgerbüro, wo ihr das beantragt, sondern das wird vom Bundesamt für Justiz direkt an die Fahrerlaubnisbehörde gesendet. Das bekommt ihr niemals zu Gesicht dieses Führungszeugs. Ich habe es schon geschafft.
Speaker0
00:23:49
Und du sitzt hier, also steht da nichts drauf.
Speaker1
00:23:52
Da steht gar nichts drin. Aber da steht alles drin. Alles. Alles, wozu man jemals verurteilt wurde. Und wenn es nur eine Geldstrafe ist, es steht drin.
Speaker0
00:24:03
Echt? Jetzt Uvis stehen da auch drin.
Speaker1
00:24:05
Uvis nicht, aber wenn du von einem Richter zu einer...
Speaker0
00:24:10
Dann wäre das bei mir ein Buch, weißt du?
Speaker1
00:24:13
Vielleicht sollten wir es nochmal prüfen, weil der hier ist.
Speaker0
00:24:16
Mach das mal. Scheiße.
Speaker1
00:24:19
Sobald man von einem Gericht zu einer Geldstrafe verurteilt wird, 30 Tage Sätze oder so, steht das da drin. Ach, schau mal. Du musst keine Freiheitsstrafe haben, du musst nicht auf Bewährung sein, wenn du zu einer Geldstrafe verurteilt bist, steht das da drin.
Speaker0
00:24:32
Okay, dann steht bei mir nichts. Ich habe nämlich nur 28 Tage.
Speaker1
00:24:36
Das habe ich. Okay.
Speaker0
00:24:39
Ich sage nicht warum.
Speaker1
00:24:41
Ja, wir waren bei den Voraussetzungen stehen geblieben.
Speaker0
00:24:43
Ja, gut aussehen. Polizeiliches Führungszeugnis, sauber. Aber Klasse B-Führerschein brauchst du natürlich.
Speaker1
00:24:49
Musst du haben, ohne geht nicht.
Speaker0
00:24:50
Ja, ich habe aber tatsächlich, und glaube ich, war oft Anfragen so, ich würde gerne Bus fahren wollen, ich habe aber keinen Führerschein, kann ich das direkt machen, weil das ist meine Leidenschaft. Wie alt bist du? 40? Du bist 40 und hast doch keinen Autoführerschein. Okay, aber es geht leider erst mit dem Autoführerschein. Und dann erst mal auch ein bisschen Verkehrserfahrung, Beobachtung trainieren. Also nicht sofort nach dem Führerschein. vielleicht hast du so einen Intensivkurs gemacht in zwei Wochen zum Führerschein und dann zack sofort ein Bus. Das ist nicht empfehlenswert, weil das braucht erstmal ein bisschen Training, diese Verkehrsbeobachtung. Gut, wenn du das dann auch hast, dann natürlich die Bezahlerei, eine gute Fahrschule finden und dann Theorieprüfung, praktische Prüfung, fertig. Zum Beispiel Fahrschule Europa.
Speaker1
00:25:36
Wenn du Bock hast.
Speaker0
00:25:37
Als Möglichkeit, es gibt noch viele andere gute Fahrschulen bei uns. Genau, siehst du, in Euskirchen, die Therme kann ich sehr empfehlen, da war ich schon.
Speaker1
00:25:44
Ist zwar keine Fahrschule,
Speaker0
00:25:45
Aber super geil.
Speaker1
00:25:48
Gehe ich am ersten hin. Da habe ich meinem Kumpel mir Karten besorgt.
Speaker0
00:25:51
Ich eine Woche später.
Speaker1
00:25:52
Dann lass uns uns mal gut gehen.
Speaker0
00:25:54
Ja, lass mir auch mal so eine Karte zukommen, so eine, komische Namenspaß.
Speaker1
00:25:58
Hallo, ich bezahle die aus meiner eigenen Tasche.
Speaker0
00:26:00
Ja, du bezahlst dich aus eigener Tasche. Ja klar, die Firma hat gesagt.
Speaker1
00:26:03
Hier gönn dir.
Speaker0
00:26:03
Die Firma bezahlt ja auch gut bei dir deswegen. Deswegen bist du auch schon seit Jahren dort. Ne, aber Euskirchen, ich kenne nur die Therme und da gibt es irgendein Restaurant an irgendeinem See. Ist auch richtig gut dort.
Speaker1
00:26:14
Zürpischer See.
Speaker0
00:26:15
Ich glaube, ja, da war ich mal einmal. War richtig bald. Ich komme mit meinem Caravan ziemlich weit deswegen.
Speaker1
00:26:19
Wie lange dauert so eine Ausbildung im Durchschnitt? Ich glaube, du hast vorhin schon mal gesagt, so sechs Monate.
Speaker0
00:26:23
Also, es ist tatsächlich so, dass die, es gibt eine Frist, eine Deadline vom Arbeitsamt, vom Jobcenter. Du musst in vier Monaten fertig sein mit der Ausbildung und weitere zwei Monate Praktikum machen. Praktikum ist natürlich gern gesehen von den Betrieben, weil kostenlos, vollkommen richtig und B natürlich auch, ja, du kannst fahren, ja, du hast es dem Prüfer bewiesen, aber du musst die Linien fahren können. Die Linien fahren, das heißt, du darfst sie nicht verfahren. Du musst pünktlich da sein. Da gibt es viele, viele Sachen, wo du da halt drauf eingearbeitet werden musst, was du nicht in der Fahrschule mit dir lernst. Das zeigt dann dir das Unternehmen, wo du dann bist. Und die freuen sich dann natürlich a wegen der Kostenlosigkeit und b natürlich auch in dieser Zeit. Aber guck mal, wir haben hier auch sowas, was du da auch, das VKU nennt sich das zum Beispiel. Die bemühen sich auch wirklich heftigst, da nochmal auf meine Ausbildung dann nochmal was drauf zu packen. Deswegen brauchen die auch diese zwei Monate.
Speaker1
00:27:17
Ich habe das damals nicht gemacht. Ich habe keine zwei Monate gemacht. Gut, die haben gesagt, vorher können wir uns schenken. Weil ich bin so, ja, jemand braucht eine Einarbeitungszeit, aber nicht zwei Monate.
Speaker0
00:27:30
Ja, das ist richtig. Zwei Monate ist vielleicht ein bisschen hardcore.
Speaker1
00:27:33
Man bekommt Geld vom Amt, macht einen Vollzeitjob, der extrem anstrengend ist, der extrem fordernd ist, man muss sich von Fahrgästen beleidigen lassen und all so ein Kram, das ist noch was Haben-Loges. Es ist jetzt nicht, dass es alle fünf Minuten vorkommt, aber es kommt vor. Und dafür muss man auch anständig bezahlt werden. Schmerzlos Geld. Schmerzlos Geld. Also Lohn und Brot einfach. Geben und nehmen. Ich würde sagen, so zwei Wochen, das ist völlig okay.
Speaker0
00:28:00
Würde ich auch sagen. Komm, machen wir vier Wochen daraus und einen Monat dann halt nicht. Wir haben aber häufig, muss man dazu auch sagen, aufgrund verschiedenster Probleme, die man in der Ausbildung hat, von diesen zwei Monaten, Minimum eine Monate nutzen wir auch als Puffer. Das heißt, der Teilnehmer ist dann immer noch bei uns. A, hat er vielleicht nicht gelernt, was die Theorie angeht. B, ist er vielleicht irgendwo durchgefallen, Theorie oder bei der IHK. Und dann brauchen wir einfach die Zeit, wo wir dann die Praktikumszeit kürzen. Selten, dass mal jemand wirklich nach vier Monaten fertig ist. Passiert auch, aber selten, weil aufgrund auch anderer externer Probleme. Beispielsweise, es gibt keine Prüfungsplätze. Drei, vier, fünf Wochen wartest du und dann kannst du in die Prüfung reingehen. Das würde aber bedeuten, du bist fertig mit deiner Ausbildung. Was musst du dann machen, wenn du fertig bist mit deiner Ausbildung und vier Wochen warten musst, damit du nichts vergisst, musst du pro Woche vielleicht mal eine Stunde oder zwei Stunden fahren. Das bedeutet, dass du vielleicht vier, acht, zehn Stunden im schlimmsten Fall, zehn Stunden a, das, was du bezahlen musst pro Stunde, überleg mal, du bezahlst 600, 700 Euro, nur weil du gewartet hast. Ja, überleg mal. Jetzt bezahlst du das nicht, sondern dein Vater bezahlt das. Und dein Vater ist vielleicht Wrestler, der kommt hier rein in die Firma und sagt, alter, ihr gottlose Schweine und haut auf den Tisch und rastet voll aus. Und ich sage, ey, pass auf, ich muss das mal erklären. Hoffentlich versteht er das, hoffentlich ist er ein vernünftiger Mensch. Und ich erkläre ihm die Situation. Eine Fahrschule verdient Geld mit Anmeldung, Lehrmaterial, Theorieprüfung, Fahrstunden, praktische Prüfung. Letzteres, die praktische Prüfung. Wie soll ich denn Geld mit der praktischen Prüfung verdienen, wenn wir keine praktische Prüfung bekommen? Verstehst du? Und dann guckt er mich an und sagt, ja, verstehe ich. Und ich will das doch nicht. Ich will doch, dass die Kundenzufriedenheit hoch ist. Wir haben jede Woche drei, vier oder fünf Wechsler von anderen Fahrschulen, die dann sagen, Aussagen, viele Aussagen, aber eines der Themen ist, eines der Gründe, warum die wechseln ist, der steckt mich nicht in die Prüfung. Er sagt, der steckt dich deswegen nicht in die Prüfung, weil er keine Prüfungsplätze bekommen hat. Das ist der Grund. Und das kann bei uns genauso sein. Ich meine, wir sind recht groß. Und weil wir so groß sind, bekommen wir viel mehr Prüfungsplätze als eine kleine Fahrschule. Aber das ist einfach so. Du musst dann halt warten.
Speaker1
00:30:07
Weil selbst wenn eine kleine Fahrschule voll ist mit der Kapazität, da reden wir ja nicht von fünf Fahrschülern oder so, die einen Prüfungsplatz brauchen, das sind ja 10, 15, 20.
Speaker0
00:30:16
Ja, wenn du 15 Prüfungsplätze brauchst, 15 Prüfungsplätze und der TÜV gibt dir nur fünf. Du als Fahrlehrer, selektiere jetzt mal bitte, wen packst du jetzt in die Prüfung? Die, die zuerst fertig geworden sind, die, die besonders gut fahren, die, die bezahlen können, die, die nett sind, die, die gut aussehen. was entscheidet. Die, die natürlich besser fahren und eine höhere Wahrscheinlichkeit haben als jemand anderes. Und dann es ist sehr, sehr, sehr mühselig, sehr, sehr anstrengend gegen immer wieder das Gleiche. Das ist so wie in diesem Film, täglich grüßt das Murmeltier. Wir haben im Winter diese Probleme, in den Sommerferien diese Probleme. Wo wir nicht diese Probleme haben, ist der Monat Mai. Mai ist immer sauber. Die bestellten Prüfungsplätze, die bekommt man auch. Ansonsten bekommst du halt diese Prüfungsplätze nicht. und dann kommt immer das Gleiche. Ich will fast schon so ein TikTok oder so ein Video aufnehmen. Jedes Mal, wenn irgendjemand reinkommt, ja, ich will aber, dass mein Sohn in die Prüfung geht. Super soft. Der ist fertig. Ja, aber es gibt keine Prüfungsplätze. Guckt er das Video an. Zack, schicke ich ihm einen Link und dann guckt er sich das an. Dann verschwende ich keine Lebenszeit mehr. Von 15.000 Fahrschulen, die wir vor Corona hatten, haben wir jetzt nur noch um die 11.000. 4.000 weniger. Die Corona-Zeit war sehr, sehr schwer. Aber wenn du dich mit den Fahrlehrern mal unterhältst, warum, wieso, weshalb, die haben einfach keinen Bock mehr. Die haben keinen Bock mehr zu erklären den Menschen, warum, wieso, weshalb. Ja, natürlich. Fahrschulen haben mittlerweile so ein Image wie Versicherungsmakler, fast schon. Und das stimmt einfach gar nicht. Ich kenne hier keine einzige Fahrschule. Stopp, eine Fahrschule kenne ich. Der Rest von den Fahrschulen, die ich hier kenne, in der Umgebung, sind Top-Menschen, Top-Leute, die wirklich jeden Tag motiviert, so wie du, zur Arbeit gehen und sich den Arsch aufreißen, dass der Typ Generation Z oder jetzt kommt auch Generation Alpha, die Verkehrsregeln ins Gehirn reingeprügelt bekommt. Die haben aber keine Ahnung von den Verkehrsregeln.
Speaker1
00:32:08
Und auch keinen Bock drauf.
Speaker0
00:32:09
Das kommt auch noch dazu. Wir haben noch damals kein Handy und deswegen haben wir dann zugeguckt, wie Papa am Schalten war. Oder wir haben rausgeguckt, weil draußen war halt interessanter als drin. Du hast schon alles gesehen. Heute geht mir genauso, wenn ich Beifahrer bin, jetzt nicht als Fahrlehrer, aber als Beifahrer. Da sitze ich da mit meinem Handy und bin da, was weiß ich, irgendwas machen, einen Film bearbeiten oder sowas ähnliches. Und die Jugend von heute, die haben natürlich tausend verschiedene Ablenkungsfaktoren. Das ist auch der Grund, warum bei uns zum Beispiel die Intensivausbildung immer mehr an Fahrt aufgenommen hat. Wir haben vor ungefähr zehn Jahren angefangen, die Intensivausbildung anzubieten. Damals waren noch so alle zwei Monate ein Fahrschüler kam mal. Jetzt ist es so, dass wir pro Woche drei, vier haben, die die Intensivausbildung machen. Gezwungenermaßen wieder von den Eltern, weil die nämlich vorher eine andere Fahrschule waren, dort haben sie ein bisschen Unterricht gemacht, ein bisschen Lehrmaterial. Ein Jahr später ist der Vertrag abgelaufen, haben sich dann wieder dort angemeldet, haben nochmal den Grundbetrag bezahlt. Das haben sie zwei, drei Mal gemacht. Und irgendwann hören sie eine Intensivausbildung. Die Eltern schnappen die Kinder, bringen die hier hin. Nur scheißegal, sieh zu, kloppt die Informationen rein. Das ist auch heftig.
Speaker1
00:33:11
Das ist heftig.
Speaker0
00:33:12
Ich habe mal einen Fahrschüler gehabt, erzähle ich mal ganz kurz, wenn wir uns schon am Geschichten erzählen sind. Klar. Der Fahrschüler... Ich kenne den Vater sehr, sehr gut. Und der Vater hat gesagt, hat sich in einem Ohr, an seinen Ohren gezogen, hier reingebracht, hat gesagt, das ist ein Signal, was du mit diesem Piep machst. Ich hasse diesen Jungen, der hat sich schon dreimal in drei verschiedenen Fahrschulen angemeldet. Deine Fahrschule ist jetzt die vierte Fahrschule. Du kannst ihn verklocken, wenn du willst, kannst ihn beißen, treten, du kannst ihn verkaufen, interessiert mir nicht. Sieht zu, hat er gesagt, er braucht einen Führerschein. Okay, kein Problem. Intensivausbildung haben wir gebucht, morgens um 9 Uhr war er da. Und dann war er mal die ganze Zeit draußen, hat sich mit dem unterhalten, mit hier unterhalten. und dann ist er irgendwo essen gewesen, kam wieder zurück, hat dann wieder fünf Minuten gelernt, ist wieder raus. Ich habe ihn so ein, zwei, drei Stunden beobachtet und dann habe ich gesagt, so, alles klar. Ich bin rübergefahren zur Tonbaumarkt, kennst du ja, ne? Gibt es bei euch bestimmt auch. Und habe da so eine Kette geholt. Ne, eine Kette. Und dann habe ich noch ein Schloss geholt und habe gesagt, komm mal her, mit seinem Stuhl und habe ihn dann die Heizung angekettet an seinem Fuß. Kette um seinen Fuß gewickelt, Heizung und Schlüssel abgeschlossen mit dem Schloss, abgeschlossen und habe gesagt, du kleiner Piep, du bleibst erstmal schön hier, Du bleibst schön, hier habe ich gesagt, und du wirst jetzt leer. Und wenn du piepigen willst oder was weiß ich, dann wirst du fragen, drei Tage vorher wirst du mich fragen, vielleicht erlaube ich dir das. Er hat nicht eine Woche gebraucht, er hat zwei Wochen gebraucht, er war ein bisschen schwer vom KP, aber zwei Wochen später hat er eine Theorie geschafft. Unglaublich, es funktioniert. Es ist eine Fleißfrage. Ja, natürlich, alles wird es.
Speaker1
00:34:36
Wenn du was willst, dann erreichst du das auch. Gerade im Punkto Führerschein. Jeder, der geistig auf der Höhe ist, kann den Führerschein auf jeden Fall bestehen, wenn er lernt.
Speaker0
00:34:49
Und nicht aufgibt. Genug lernt und nicht aufgeben. Ja, nicht aufgibt. Es gibt tausend Gründe, warum man natürlich aufhört oder auch über tausend Gründe wahrscheinlich, warum man die praktische Prüfung nicht schafft, auch den Führerschein nicht schafft. Aber eins der Gründe ist... Sozialphobie gibt es auch. Es gibt Menschen, die haben Angst vor anderen Menschen. Gibt es. Ist auch nichts Verwerfliches.
Speaker1
00:35:12
Super schüchtern.
Speaker0
00:35:14
Ich habe persönlich nichts gegen Schüchternheit. Ich finde Schüchternheit super. Ich mache das sogar so, dass ich die Schüchtern besonders hervorhebe. Weil ich selber war damals mit 17, 18 sehr, sehr, sehr schüchtern. Also wenn du mich so angeguckt hast, aber wenn ein Mädchen mich angeguckt hat, die ist so, okay. Und die Bundeswehrzeit hat das Ganze dann gekippt, sodass ich dann halt die schüchtern hatte. Ich wollte nicht schüchtern sein. Deswegen bin ich auch unter anderem unter vielen, vielen Gründen. Ein Grund, ich wollte das endlich abgelegt haben, weil mein Traum war wirklich tatsächlich schon mit 17 Fahrlehrer zu werden. Echt? Ja. Aber ich, mein Fahrlehrer, ich saß zum Beispiel im Auto, mein Fahrlehrer sitzt neben mir. Ich sagte zum Fahrlehrer, sag mal, wie wird man eigentlich Fahrlehrer? Und dann sagt er, ja, das musst du machen, schwule Bule und so weiter. Und wenn du dann Fahrlehrer bist, dann musst du halt so ein bisschen Fahrstunden geben. Und ich war damals schon beim Fahren sehr, sehr gut. Habe ich gesagt, ja, Fahrstunden geben, das kann ich, das ist kein Problem. Überleg mal, ich bin 17, okay. Und er sagt, da musst du ab und zu mal Unterricht machen. Und ich so, scheiße, Unterricht kann ich da nicht. Ich habe Angst vor Leuten zu schwirchen. Er sagt, ja, da kannst du es klicken. Und dann war mein Traum puff weg. Und dann war ich aber in der Bundeswehr, da war ich irgendwann Unteroffizier, Stabsoffizier, Feldwebel, Oberfeldwebel. Ich habe zwar Abitur, ich hätte auch den Offizierslehrgang machen können, aber ich hatte keinen Druck da drauf. Weil die Offiziere, die sind immer versetzt worden. Die sind dann mal bis so in, was weiß ich, Kostfeld, dann bis in München, dann bis in Dresden. Das wollte ich nicht, diese Hinhörung verreich war auch frisch Papa. Das muss nicht sein, hat ich gesagt. Und ja, 2009 habe ich dann gemerkt, alles klar, geil, Schüchternheit weg. Ich bin vallegaler Klassen. Zwei Sachen habe ich noch gemacht, bevor ich mich selbstständig gemacht habe. Ich habe Psychologie studiert, studieren wollen, habe auch angefangen. Aber habe dann gemerkt, es ist zu trocken, ich hasse studieren. Ich habe dann gesagt, komm, vergiss es mal, Und nach ungefähr einem Jahr habe ich damit aufgehört. Dann habe ich die zweite Sache begonnen. Ich habe mich bei der Polizei beworben. Ich dachte mir, komm, jetzt hast du zwölf Jahre lang eine Uniform angehabt. Du kannst jetzt auch bis zur Rente weiter eine Uniform tragen, tragen, anziehen. Dann halt eine blaue statt eine grüne.
Speaker1
00:37:16
Warum nicht?
Speaker0
00:37:17
Ja, why not? Und tatsächlich waren das drei Tage, wo ich dann in Münster geprüft worden bin. Assessment Center und wie das alles heißt, das war schon ziemlich spannend auf jeden Fall. Aber eine, ich sage mal so. Einerseits wollte ich, andererseits habe ich gesagt, ich bin Fahrlehrer, warum soll ich jetzt Polizist spielen? Ich wollte hier in Brambau, die ganzen Drogendealer, wollte ich hier verhaften, man kennt ja. Musst du dir vorstellen, am ersten Tag setze ich da mit 30 anderen und habe da irgendwelche Flussdiagramme und alles Mögliche fertig gemacht. Und von 30 Leuten sind 15 ausgewählt. Ich war auch mit dabei, ich durfte dann einen Tag später mit dabei sein, Rechtschreibtest und so weiter. Und interessant war, ich habe damit gar nicht gerechnet. Ich dachte, ich fliege schon am ersten Tag raus. Und als er meinen Namen aufgerufen hat, habe ich nochmal aufgezeigt, Entschuldigung, können Sie das nochmal erklären? Da habe ich gesagt, die, die Sie jetzt aufrufen, sollen morgen nochmal kommen oder sind die raus? Er sagt, nee, nee, Sie kommen nochmal. Ich so, boah, das gibt es ja gar nicht. Ich war total überrascht, dass er mich dann noch genommen hat. Am zweiten Tag wurde viel gelabert, diskutiert und so weiter, Diskussionsrunden, bla bla bla. Dann geht es noch weiter, am dritten Tag. Ich sage, was soll am dritten Tag passieren, habe ich gesagt. Am dritten Tag Bodycheck. Bodycheck, ich komme gerade frisch von der Bundeswehr. Was, Bodycheck? Ich gebe dir Bodycheck. So, Augen kontrollieren. Damals habe ich noch keine Brille gebraucht. Heute brauche ich eine Brille. Ohren, moren und so weiter. Alles wurde abgecheckt. Alles tutti frutti. Das einzige Problem war Sport. Ich muss sagen, zu meiner Schande, letzte Zeit bei der Bundeswehr war ich vielleicht ein bisschen faul. Dann habe ich so eine Diät gemacht, damit ich mein BMI da erreiche. Und ich wusste nicht, dass man bei einer Diät hauptsächlich Muskelmasse verliert. Das war auch die erste Diät in meinem Leben. Und dann sollte ich auf so ein Drecksfahrrad mit so Sensoren überall. und da, muss ich sagen, habe ich ein bisschen abgekackt. Ich war, glaube ich, so kurz vorm Herzstillstand.
Speaker1
00:39:01
Ja, ja, EKG.
Speaker0
00:39:02
Und dann bin ich dann aufgerufen worden von dem Arzt, dann kam ich in seinen Raum, er guckt so, also, na, Aitikin, also, das hier, Sie sind ja Fahrlehrer, das hier, zeigt er mir so in die Hand, so ein Blatt Papier, ist wie eine rote Ampel. Sag, wie eine rote Ampel, ja, wie eine rote Ampel in der praktischen Prüfung. So, ja, aber da gibt es ja Ausnahmen, habe ich gesagt. da habe ich angefangen zu diskutieren mit dem Prüfer, mit dem Arzt und dann sagt er, nee, nee, da gibt es nichts zu diskutieren und die, Ich sage, hören Sie mal, habe ich gesagt, da draußen laufen Polizisten rum, die sind doppelt dreimal so dick wie ich. Hören Sie auf damit, geben Sie mir jetzt die Pistole, lassen Sie mich jetzt Polizist spielen. Dann sagt er, nee, nee, das geht nicht, bewerben Sie sich aber nächstes Jahr wieder, machen Sie in der Zwischenzeit Sport. Ich sage, nee, das war ja aufs Prinzip nicht, habe ich gesagt. Ich habe alles andere geschafft, nur hier habe ich verkackt. Ja, das ist eine rote Ampel. Dann hat er das dreimal insgesamt wiederholt mit der roten Ampel. Dann habe ich ihn angeguckt und habe dann gesagt, Herr Doktor, kann es sein, dass Sie vielleicht bei Ihrer Fahrprüfung bei einer roten Ampel durchgefallen sind, dass Sie das permanent erwähnen? Das gibt es ja gar nicht. Dann sagt er, ja, okay. Das war unglaublich. Dann bin ich wirklich umgedreht, bin raus, bin an der Tür, drehe mich um. Das ist jetzt kein Scherz, das ist kein Test oder so, was dann nachträglich reingeschoben worden ist. Nee, nee, wir sind uns schon sicher, Sie sind jetzt raus. Ich so, das gibt's doch nicht. Protestiere. Das war wirklich so, das war, ich weiß nicht, ob du die fünf Stufen der Trauer kennst. Ich erlebe das, wenn ein Fahrschüler mal durchfällt. Das sind die fünf Stufen. Die erste Stufe ist, der Fahrschüler, die haben ja auch so ein TikTok gemacht, auf meinem Kanal, du verneinst das erst mal. Jemand sagt, du bist durchgefallen. Nee, das kann ich nicht. Du bist so ein geiler Typ. Ich bin noch nie durchgefallen. So, weißt du, du verneinst das. Er sagt, doch, zack, kommst du in die zweite Phase. Also die erste Phase ist recht kurz. Die zweite Phase, dann verhandelst du. Jetzt hören Sie mal, da draußen laufen so viele dicken Prüfer rum. Ach Prüfer, seid die dicken Prozessen rum. Nö, das ist, ne, das ist definitiv durchgefallen, rote Ampeln. Dann kommt sofort die dritte Phase und das ist dann bei mir im Auto passiert. Im Auto war ich echt depressiv, Alter. Ich war echt traurig. Ich wollte nicht unbedingt Polizist, aber ich war traurig.
Speaker1
00:41:06
Du warst einfach total niedergeschlagen,
Speaker0
00:41:08
Dass du das nicht gemacht hast. Ja Mann, du bist zu verpiepen. Dritten Tür bin ich gekommen, verstehst du? Ich muss immer piepen jedes Mal, ich weiß nicht, ob dein Podcast das zulässt. Bis zur letzten Tür, am dritten Tag, bis zur letzten Tür kommst du und da haut dir jemand in die Fresse, dann bist du depressiv. Also ich war traurig. Dann kommt die vierte Phase und es ist dann zu Hause passiert, dummerweise, muss ich dazu sagen, Die vierte Phase, da war ich in meinem Schlafzimmer und bin in die vierte Phase gekommen. Das ist die Aggressionsphase. Und ich habe gegen die Tür geschlagen. Ich muss dazu sagen, mein Haus damals, was ich hatte, ist aus dem Jahr 1890. Das hat schon zwei Weltkriege erlebt, überlebt. Und die Türen, ich weiß nicht aus was die Türen gebaut haben, aber das Ding war massiv, okay. Ich habe dann so ein bisschen danach so eine kleine Verstauchung gehabt. Schlagartig kam die fünfte Phase und das war die Akzeptanz. Ich habe es dann akzeptiert. Letzten Endes habe ich mich dann als selbstständig gemacht und ich muss dazu sagen, ich bereue das kein bisschen. Ich habe so viele Polizisten kennengelernt, die unzufrieden sind mit der Arbeit deswegen, weil Polizisten arbeiten, wie soll ich das formulieren? Ich formuliere mal das, was ein Polizist mir mal gesagt hat. Er hat gesagt, na, stell dir vor, die Gesellschaft ist eine Laterne, eine Straßenlaterne und wir Polizisten arbeiten da, wo die Hunde hin. Das hat er mir gesagt. Nachdem er mir das so bildlich erklärt hat, habe ich gesagt, ja, das ist schön, dass ich dann doch Fahrlehrer geworden bin.
Speaker1
00:42:31
Also ich sag mal, wenn man Leidenschaft auch für was entwickelt hat, vielleicht was, wo man sagt, okay, ich bin Fahrlehrer geworden, ich bin jetzt zur Polizei, das klappt nicht und am Ende, man weiß nie, was kommt. Man weiß nie, was man kriegt. Das Leben ist wie in der Schacht mit Berlin. Paulus Kamp.
Speaker0
00:42:47
Kann das sein, dass du ein bisschen TV-geschädigt bist? Jetzt fehlt nur noch die Mauer, muss weg.
Speaker1
00:42:53
Ich gucke gerne Filme.
Speaker0
00:42:55
Das, was du so an Sprüchen bringst, das sind immer so Sachen von damals. Zum Beispiel der Gerät, das verstehen die heutigen Jugendlichen gar nicht.
Speaker1
00:43:03
Ich bin in einer anderen Zeit aufgewachsen als die von heute. Wir sind in einer ganz anderen Zeit aufgewachsen. Da gab es noch kein Verlückter Talon.
Speaker0
00:43:11
Das gab es alles nicht. Es gab Stefan Raab mit seinem der Gerät, das ist er da rein beraten. Aber die Jugendlichen verstehen das nicht. Die denken, du hast voll Amatikfehler.
Speaker1
00:43:19
Wenn du dann LOL schreibst oder machst mal in XD, weil du cool sein willst. Alter, aus welcher Steinzeit bist du denn?
Speaker0
00:43:26
Aber ist egal. Aber ein Busfahrer.
Speaker1
00:43:28
Sitzt hier an der Quelle des Universums der Jugendlichen. Ihr bekommt alles zu hören. Ihr bekommt auch Dinge zu hören, die ihr gar nicht hören wollt. So von Mädels zum Beispiel, die hinten sitzen.
Speaker0
00:43:40
Ich will es gar nicht wissen. Nein, bitte nicht. Oh, bitte nicht genommen. Oh Mann, Alter, hör auf. Ich habe bei mir im Auto schon Storys ohne Ende.
Speaker1
00:43:46
Aber die haben auch gar kein Schamgefühl, die Leute.
Speaker0
00:43:48
Ja.
Speaker1
00:43:49
Die haben überhaupt gar kein Schamgefühl. Ja. Ich saß mal in so einem Kleinduss. E-Bus, jetzt nennen wir die bei uns. Elektro-Kleinduss. Hinten, die letzte Bank, da saßen dann drei so Mädels. Also so am Handy, Smartphone, wie immer. Man kennt das ja. Vorne saßen zwei ältere Damen. Und diese Busse sind unheimlich leise durch die Elektromobilität. Und auf einmal höre ich wie hinten, guck mal, das ist Jonas Arsch. Ich sage, Leute, merkt ihr eigentlich irgendwas? Ihr seid ja nicht zu Hause im Wohnzimmer. Hier sind doch noch andere Leute. Sag ich, was machst du, wenn deine Oma neben dir sitzt? Sagst du das dann auch? Ja. Welche Eigenschaften sollte denn so jemand haben, der überhaupt Busfahrer werden möchte? Also jetzt abgesehen von der Qualifikation, die er mitbringen muss.
Speaker0
00:44:30
Ja.
Speaker1
00:44:31
Wie sollte er drauf sein? Welche besonderen Eigenschaften sollte er haben?
Speaker0
00:44:34
Ich gebe dir mal ein Beispiel, was mal letztes Jahr, nicht davor das Jahr passiert ist, da war einer, der hat den Busführerschein trotzdem gemacht, obwohl er am Tag, wo er sich hier angemeldet hat, gesagt hat, ich will eigentlich nur sechs Monate Ruhe haben vom Jobcenter. Deswegen habe ich einen Bildungsutage bekommen und gemacht. Und jetzt bin ich hier und ich sage, du, pass auf, du hast zwar jetzt Ruhe vom Jobcenter, aber hier bei mir wirst du bitte arbeiten. Wenn ich merke, dass du nicht arbeitest, dann läuft das so ab, habe ich gesagt, ich werde das dem Jobcenter melden und dann, mein Freund, zahlt dir die ganze Party, was bis dahin das Jobcenter bezahlt hat, zurück. Das funktioniert so nicht. Zuckerbrot und Peitsche, muss man dazu sagen, das war jetzt die Peitsche. Zucker ist natürlich auch, wenn er dir gerne zuhört im Unterricht. Wenn er mit dir befreundet ist. Die meisten Menschen sind auch liebe, nette Menschen. Mit denen kannst du dich auch unterhalten und bist auf Augenhöhe und freundest dich natürlich auch an. Und ohne, dass die es gemerkt haben, plötzlich haben die den Führerschein. Mit der Schlüsselzahl 95. Und ich so, scheiße, wie ist denn das passiert? Ja, das passiert. Viel Spaß bei der Arbeit. In dieser Zeit hat aber auch eine Einstellungsänderung stattgefunden, weil er ist das erste Mal vielleicht eventuell in so einer Gruppe, die Bock da drauf haben. Du kennst das. Zeig mir deine Freunde. Ich sagte, wer du bist, sagt man ja. Zeig mir deine Freunde. Ich sagte, was für eine Zukunft du hast. Und hier hat er dann neue Freunde, eine andere Umgebung für sich dann entdeckt. Nicht irgendwelche Typen, die den ganzen Tag da draußen abpimmeln, nichts machen, Hartz IV der Tag gehört, Tier machen, sondern die sind wirklich so, motiviert, wollen ihr Leben verändern und er guckt sich das an und kopiert das für sich und ich habe hier wirklich viele, viele, viele Fahrschüler, deren Leben wir verändert haben, deswegen kam auch dieser Spruch hier, wir verändern Leben, Fahrschule Europa, das ist nicht einfach dahingeschissen, sondern das ist wirklich Fakt, ich habe hier so viele Busfahrer, die an mir vorbeifahren, mich sehen, Jahre später, immer noch herzlichst grüßen. Oder Fahrschüler Klasse B, oder es spielt überhaupt keine Rolle, die haben wirklich deren Leben verändert. Es hätte auch jeder andere Fahrlehrer natürlich sein können, aber in dem Fall habe ich es gemacht. Also wir verändern den. Das ist Bombe. Und das ist etwas, was mich mit Stolz erfüllt. Ich bin kein Maurer, ich bin kein Fliesenleger. Wenn ich Fliesenleger wäre, dann würde ich hier zum Beispiel Fliesen gelegt haben. Und jedes Mal, wenn ich hier in diesem Raum bin, würde ich mir das angucken und denken, geil, Alter, ich bin so ein geiler Typ, das habe ich gemacht. Aber bei mir ist das imaginär. ich gebe dir eine Ausbildung, was in deinem Kopf ist, ich kann nicht da reinkommen.
Speaker1
00:47:07
Nur du weißt das. Richtig. Dein Auftraggeber. Genau.
Speaker0
00:47:10
Aber wenn ich dich dann vorbeifahren sehe, mit dem Bus, lächelnd, glücklich, vielleicht auch ein bisschen unglücklich, aber letzten Endes, es gibt ja nicht immer, es kann ja nicht immer die Sonne scheinen. Aber er sieht dich und guck mal, er fährt so traurig und dann plötzlich sieht er dich und lächelt und winkt. Zack, Jackpot, Alter, der Tag, mega. Warum? Weil, ich finde, wenn du jemanden glücklich machen kannst, dein Leben positiv verändern kannst, das ist das Beste, was du machen kannst, finde ich.
Speaker1
00:47:38
Habe ich auch schon mal Fahrgäste erlebt, kommt extrem selten vor, kommt extrem selten vor, da kannte ich dich schon, wo ich dann mal den Satz gelesen habe, wir verändern Leben, ist passiert, also am meisten ist, wenn Kinder so am Straßen, und die freuen sich und winken, das muss vorbei, kommt und du winkst zurück, das sind so Momente, da geht mir richtig das Ganze auf. Richtig. Das macht einen richtig glücklich. Oder Fahrgäste, die sich beim Aussteigen bedanken und einem noch einen schönen Tag wünschen, die freundlich Hallo sagen. Nicht, ey, all of this, Farkate. Bis dann. Weißt du? Das Schönste, was mir je passiert ist, war, da habe ich auch gemerkt, obwohl ich keinen Reisebus fahre, ich fahre ja Linien, ich habe gerne, oh, Linien, du bist, unter 50 Kilometer Linienlänge, ist auch ein interessantes Thema. Auch super wichtig. Eine Frau, ein Mädchen ist aus dem Bus ausgestiegen. An der Haltestelle stand eine ältere Person und die haben direkt angefangen zu weinen und sind sich in die Arme gefallen, weil die sich nach wahrscheinlich ewigen Zeiten wiedergesehen haben. Das war unglaublich schön für dich. Das war für mich unglaublich schön. Das hat mir richtig viel gegeben, weil du hast diese Menschen mit deiner Fahrt verbunden. Und das wäre klar geworden, wenn es keinen Linienverkehr gäbe, was hätten die dann gemacht? Oder keinen Reiseverkehr?
Speaker0
00:48:51
Per Anhalter?
Speaker1
00:48:52
Ja, per Anhalter. an dem ich mit und steht am besten so, ich möchte zum nächsten Meckes.
Speaker0
00:48:58
Aber das war unglaublich schön.
Speaker1
00:49:01
Wir haben geweint, wir haben sich so gefreut, sich wiederzusehen. Ich bin noch eine halbe Minute an der Haltestelle stehen geliebt und habe es mir einmal geguckt. Das fand ich so schön. Nicht gaffen, sondern ich habe mich einfach für mich, ich habe mich richtig gefreut, ich habe mich für die gefreut und für mich war das einfach super erfüllend und da war mir auch klar, du machst genau den richtigen Job.
Speaker0
00:49:19
Ja.
Speaker1
00:49:20
Gibt natürlich auch andere Sachen.
Speaker0
00:49:21
Natürlich. Bleiben wir bei dem Positiven.
Speaker1
00:49:23
Genau. In der Ausbildung, in dieser Weiterbildung, Umschulung, was sind da für dich und für deine Schüler, denkst du, die allergrößten Herausforderungen?
Speaker0
00:49:36
Du meinst, bei der Weiterbildung zum Busfahrer? Also nicht bei der Weiterbildung zum Modul?
Speaker1
00:49:42
Wir reden nur über Busfahrer.
Speaker0
00:49:44
Es ist zunächst einmal, sind es relativ junge Leute, dann sind die ja noch fit da oben. Wenn du aber jetzt 50, 60 Jahre alt bist und kriegst jetzt so eine Umschulung bezahlt, dann nochmal wieder anfangen zu lernen, das ist schwer. Die Motivation dafür zu finden, ist sehr schwer. Deswegen ist dein Warum auch so wichtig. Warum mache ich das? Und das musst du für dich dann entdecken halt. Warum? Und dann ist es egal, welche Probleme du da hast. Ob du Lernschwierigkeiten hast, keinen Bock hast oder zu Hause Probleme hast, Probleme mit dem Amt, Probleme mit dem Finanzamt, irgendwas hast du auf jeden Fall. Alle Menschen haben Probleme. Bis auch vielleicht die, die die Friedhof fliegen, die vielleicht nicht. Aber das weiß man ja auch nicht. Keiner ist ja wieder zurückgekommen und hat gesagt, ey, bleibt am Leben, Leute, da drüben. auf der anderen Seite ist es noch beschissener. Dein Warum muss sehr wichtig sein. Und das ist die größte Hürde, das nochmal ins Lernen zu kommen, das Erlernte auch umzusetzen. Beispiel oft kommt die Aussage vom Fahrschüler, warum muss ich das lernen? Warum muss ich jetzt wissen, wie ein Motor funktioniert? Es reicht auch aus, zu wissen, dass es funktioniert. Fertig. Wenn es Brumm macht, ist alles gut. Aber dann musst du dann halt erklären, warum die Kolben, die Kolbenringe, Pleuel, Stammelkurbelwelle, was weiß ich, Keilriemen, was du da kontrollieren musst. Dann musst du das erst mal verstehen. Ich sage, ganz am Anfang der Leute, ganz am Anfang der Ausbildung, sage ich zu den Leuten, zu den Fahrschülern, du musst dir vorstellen, wenn du vom Flugzeug springst, mit natürlich einem Fallschirm, hoffentlich, dann macht es ja Sinn, wenn du ein Fallschirm hast, dass du das Ding auch benutzt. Das heißt, du ziehst an diesem Ring, es öffnet sich und dann segelst du langsam runter und dann tut es nicht weh. Hoffentlich. Wenn du das nicht ziehst, dann klatschst du auf den Boden, zack, Game Over. Richtig für immer. Und so ist das bei der Fahrausbildung genauso. Wenn du dich nicht öffnest und alles aufsaugst, was du aufsaugen kannst an Informationen, dann wirst du sehr, sehr hart fallen. Nach vier, fünf, sechs Monaten, wenn der Lehrgang zu Ende ist, dann klatschst du gegen die Wand und das war's. Du wirst nicht weiterkommen. Das ist die Chance, dein Leben zu verändern. Öffne dich. Akzeptiere, dass du einen Schulterblick machen musst, wenn du nach links abbiegst. Und diskutiere nicht mit mir, das war doch ein Schulterblick. Es reicht doch aus, wenn ich in die Spiele gucke. Ich muss doch nicht am Stoppschild anhalten. So viele Kopfnüsse, wie ich teilweise manchmal verteilen müsste, kann ich gar nicht verteilen. Ich habe aktuell nur zwölf Fahrschüler im Bereich Bus. Wir haben vor kurzem einiges an Prüfungen gehabt und deswegen ist alles abgearbeitet. Ich muss sagen, die Fahrschüler, die ich jetzt aktuell habe. Delikatesten. Die Besten, wirklich super, wissbegierig, willig und deren Warum ist unglaublich stark? Die wollen. Na, gib uns mehr. Die fliegen da nicht mit einem Fallschirm runter, sondern mit zwei Fallschirmen runter. Sie saugen unglaublich viel an Wissen auf und das ist etwas, was sehr wünschenswert ist natürlich. Talent muss vorhanden sein. Es gibt Fahrschüler, die haben einfach kein Talent. Ich habe letztes Jahr einen Fall gehabt und ich muss dazu sagen, er wollte, sein Warum war wichtig, seine Eltern wollten, das war auch gut, aber die Kapazitäten da oben haben einfach nicht gereicht. Und dann habe ich ein bisschen recherchiert, habe herausgefunden, dass er in seiner Jugend und in seiner Kindheit wohl ziemlich viel Substanzen aufgenommen hat in seinen Körper, die heute legal, aber vor einiger Zeit illegal waren. In Amsterdam, Christus, an jeder Straßenecke. Also er hat gekifft wie ein Weltmeister. Von seiner Birne ist nichts übrig. Wenn du irgendwas erzählt hast, das war, als ob du mit der Tischplatte gesprochen hast. Und das funktioniert nicht. Talent muss vorhanden sein. Vor allem, weil Busfahren die Königsdisziplin nun mal ist. Der Prüfer weiß das. Und der Prüfer prüft auch dann dementsprechend. Fehlertoleranz null. Wenn du einen Fehler gemacht hast, dann muss der Prüfer nicht irgendwelche Toleranzen, wie zum Beispiel beim Autoführerschein, 5 kmh plus minus, okay, 5 Sekunden ist kein Problem. Über 5 Sekunden ist das ein Durchfallgrund. Mach das mal beim Busfahren. Wenn da 30 steht, fahr mal 35. Der Prüfer so fahren zu machen, die nächste Haltestelle mal ran, junger Mann. Ganz schön, dass Sie heute hier waren.
Speaker1
00:54:03
Das heißt, tschüss.
Speaker0
00:54:05
Mach's gut. Mach's gut. Das war kacke. Wir haben hier zum Beispiel, okay, Euskirchen habe ich jetzt nicht drauf geachtet, aber bei uns gibt es nicht viel unebene Strecken. Es gibt aber eine Brücke. Das geht so berghoch, berghoch, berghoch, so ungefähr ein Kilometer, nicht 500 Meter. Und dann geht es bergrunter, bergrunter, bergrunter, 500 Meter. Und da ist zwar 30 erlaubt, aber wenn du nicht aufpasst, bist du schwuppsi bei 35 kmh. Und wie viele Führerscheine da unten schon liegen, weil der Fahrschüler in dem Moment in Gedankenweinheit hilft. Also Talent ist auch sehr, sehr wichtig. Und eigentlich reicht das schon aus. Verkehrsbeobachtung und so weiter. Das kommt letzten Endes natürlich. Es kommt auch auf die Anzahl der Fahrstunden an. Kritikfähig sollte er sein. Er sollte lernwillig sein. Aber ich glaube, die wichtigsten Punkte habe ich.
Speaker1
00:54:53
Wenn der Fahrlehrer sagt, hast du mal auch, das war scheiße, dann war das scheiße. Dann muss man nicht diskutieren. Der sagt ja auch warum und wieso und weshalb.
Speaker0
00:55:00
Guck mal, ich habe im LKW-Bereich jetzt vor kurzem meinen Fall gehabt. Meinen LKW-Fahrlehrer, den kennen wir auch aus der Bundeswehr. Wir haben damals zusammen gedient. Thorsten, schöne Grüße, bester Mann. Er hat zum Beispiel letzte Woche einen Fall gehabt, ein Fahrschüler auf der Autobahn. Wollte Thorsten umbringen, nennen wir es mal so. Thorsten musste dann eingreifen, das Lenkrad. Und weil er eingegriffen hat, er das Lenkrad rübergezogen hat, ist der Fahrschüler ausgerastet. Hat ihn angeschrieben. Was ihm dann einfallen würde, das Lenkrad anzufassen. Daraufhin hat dann Thorsten gesagt, Waren bin ich rechts ran. Tschüss, mein Freund, du scheißt mich hier nicht an. Dafür werde ich nicht bezahlt. Er hat sich tausendmal entschuldigt, der Fahrschüler. Wir überlegen noch, ob wir weiterfahren mit dem. Aber das funktioniert nicht. Warum scheißt du, Alter? Der Fahrlehrer schreit dich ja auch nicht an. Das ist lustig.
Speaker1
00:55:49
Das hat was mit Respekt zu tun und Höflichkeit. Ich werde ständig angeschrieben. Alltagsgeschäft. Aber das sind dann auch, weißt du, bei mir sind wir an der richtigen Adresse.
Speaker0
00:55:59
Bam, Buds-Benzermäßig.
Speaker1
00:56:00
Dann kommt nämlich der Ollum aus mir raus.
Speaker0
00:56:03
Ein Alien, so kommt er raus.
Speaker1
00:56:05
Nein, ich bin immer nett und freundlich und das müssen Busfahrer auch sein. Nett und freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit, auch ganz wichtig. Du sitzt nicht den ganzen Tag hinter dem Lenkrad und fährst geradeaus oder links, rechts, was weiß ich, in Bremsen, beschleunigen. Du musst auch mal aufsteigen und die Rampe rausklappen. Du musst dem Rollstuhlfahrer helfen, reinzukommen. Du musst gucken, dass er sich sichert und so weiter. Weil viele machen es auch verkehrt. Du musst gucken, wenn jemand mit Kinderwagen oder die Oma Inge mit ihrem Porsche reinkommt, mit dem Rollator, dann musst du gucken, dass die den richtig sichert. Oder Kinderwagen nicht quer reinstellen, sondern längst zur Fahrt reinstellen, damit der in der Kurve nicht umfällt. Oder wenn du mal breppst. Solche Dinge, das sind super wichtig. Gibt es deiner Meinung nach Dinge, die man in der Ausbildung lernt und richtig machen muss, die man im Job gar nicht umsetzen kann? So Theorie in Praxis sind ja immer zweiter Schuhe, man kennt das ja.
Speaker0
00:56:54
Man merkt das relativ schnell. Nach vier Monaten, sagen wir mal, bist du fertig mit der D-Ausbildung. Als Beispiel mit der D-Ausbildung, dann kommt die DE-Ausbildung. Die DE-Ausbildung ist sekundär wichtig. Wichtig ist erstmal, dass du D fertig hast und die 95 fertig hast. Und die DE-Prüfung ist dann einen Monat später dran. In der Zeit, in diesem einen Monat, wo wir auf die Prüfung warten, vielleicht auch anderthalb Monate, bist du aber schon im Betrieb und wirst dort eingearbeitet. Ich sage auch gerne ab und zu mal versaut. Du wirst zwar fahren dort und eingearbeitet worden sein, aber du fährst natürlich so wie halt Busfahrer normal fahren, wenn sie dann Routine haben. Die knallen dann beispielsweise durch Engstellen durch, wo rechts und links vielleicht nur 10 cm Platz ist. Warum machst du das? Weil du es kannst. Machst du es in der Prüfung, dann passiert das. Du bist durchgefahren. Das meine ich mit versaut. Das heißt nicht, dass du unbedingt schlechter fährst. Du fährst besser, bist aber auch dann dementsprechend Opfer deines eigenen Erfolgs sozusagen, weil du so gut bist, fällst du durch. Der Prüfer möchte das nicht sehen. Und das ist so etwas, was ich dann versuche immer mitzugeben, wenn du schon im Betrieb bist, aber die DE-Prüfung noch nicht hast. Ich sage, Schatzilein, sieh zu, übertreib mich. Guck dir das nicht unbedingt ab, was die anderen machen. Ich weiß, nach einer Woche immer dieselbe Linie, bis du so dermaßen routiniert hast, dass du wahrscheinlich rückwärts die Strecke hinbekommst. Aber für die praktische Prüfung, der Prüfer, das ist ein alter Mann, wenn du da durch die Engstelle knallst, mit rechts und links gerade mal 10 Zentimeter Abstand, dann wird der Prüfer sich in die Hose scheißen. Die sind alt, senil, inkontinent. Dann haben wir am Bus, kacke. Das ist nicht schön, sieh zu, dass du das nicht machst. Versuche halt bildlich zu sprechen, in Metaphern, damit er das wirklich verinnerlicht. Tatsächlich passiert es oft aber, dass sie dann wieder zurückkommen, so drei Tage vor der praktischen Prüfung fangen wir wieder an mit DE-Schulung und dann knallen die da in die Kurven, Alter, Josa, ihr übertreibt doch nicht. Na, du bist aber nicht belastbar. Nee, das hat mit Belastbarkeit nichts zu tun. Ich fahre selber natürlich doppelt so schnell in die Kurve, aber du darfst das nicht in der praktischen Prüfung. Hör auf mit dem Mist. Okay, ich muss die dann bremsen halt. Die müssen dann, und das ist leider manchmal auch ein bisschen dumm, aber es ist so, wie es ist. Ich kann es nicht ändern. Wir sind nicht unbedingt immer eine Fahrschule, sondern ein Schauspieler. Ja, muss ja. So ein bisschen Schauspielern.
Speaker1
00:59:18
Und jeder weiß, wenn der Fahrlehrer bremsen muss, eingreift, dann ist es sofort vorbei.
Speaker0
00:59:23
Indiskutabel.
Speaker1
00:59:24
Indiskutabel. Okay, wir haben ja schon sehr, sehr lange miteinander gesprochen. Geil. Ja, finde ich auch. Hat mir sehr viel Spaß gemacht. Vielleicht zum Schluss gibt es noch eine Anekdote.
Speaker0
00:59:34
Ah, okay. Ich erzähle mal, es wird ja immer gemeckert beispielsweise, oh, Vorstunden zu teuer, Führerschein zu teuer und so. Aber ich sage dann, ich konnte dann, ich muss dann auch kontern, ich sage dann, ja, pass auf, kein Fahrlehrer möchte mit dir unendlich viele Fahrstunden. Je schneller du fertig bist, desto besser ist es eigentlich für mich. Dann kann der Nächste schon nachrücken und du bist dann fertig. Eigentlich ist das so, okay? Weil die Warteliste, es gibt eine ellenlange Warteliste. Aber manchmal hast du halt Kunden, die sich nie für Straßenverkehr interessiert haben, nie für Auto interessiert haben. Die leben in so einer Parallelwelt, Planeten, Universum, Dimension. Die sind woanders. Die haben ganz andere, weiß ich nicht, Geschmäcker. Dann irgendwann passiert es aber, dass die Person einen Führerschein braucht und er sitzt dann neben dir. Und da geht es jetzt um eine Fahrschülerin, die hat über 70 Fahrstunden gebraucht. Und 70 Fahrstunden klingt viel, ist aber manchmal tatsächlich zu wenig. Ja, zu wenig. Und die Person hätte eigentlich mehr machen müssen. Letzten Endes waren wir in der 40. Fahrstunde. Und die Geschichte ist eigentlich alt. Vielleicht haben wir sogar mal einen TikTok darüber gemacht. Und 2008 ist das passiert. Ich weiß sogar noch wann. 2008. Ich war damals angestellter Fahrlehrer. Ich habe damals in Hamm gearbeitet. Das ist eine Autostunde von ihr entfernt. Ich habe dort gearbeitet als angestellter Fahrlehrer, nebenberuflich noch bei der Bundes-, hauptberuflich bei der Bundeswehr, nebenberuflich Zivilfahrlehrer. Und die neben mir, das war eine Zivilistin, um die 30 Jahre alt. Und wir sind auf so einer Straße unterwegs, 50 ist erlaubt, von vorne kommt mein, damals noch mein Traumauto, der 6er BMW. Von vorne kommt also der 6er. Ich denke so, boah geil, das ist ja BMW, guck mal Mädchen. Und die so, ja, ich kenne mich mit Autos nicht aus, sagt's. So daraufhin habe ich gesagt, Mädchen, das ist nicht so schlimm. Hauptsache, du weißt, was für ein Auto du gerade unter dem Popo hast, das reicht schon vollkommen aus. Die guckt mich an und sagt, ich habe keine Ahnung, was das für ein Auto ist. Ich meine, fast jede Fahrstuhl hat damals einen Golf gehabt, okay? Ich schwöre, jede Fahrstuhl. Das war einfach ein tolles Auto damals. Dann habe ich ihnen gesagt, du weißt nicht, was das für ein Auto ist. Du bist in der 40. Fahrstunde, wir haben mindestens 20 Doppelstunden gemacht. Du hast 20 Mal ein Date gehabt in einem Typen und du weißt nicht, wie er heißt. Was ist das denn für eine Logik? Du musst schon dich so ein bisschen dafür öffnen. Dann habe ich gesagt, das steht doch auf dem Lenkrad drauf. Damit meinte ich eigentlich VW-Emblem. Dann guckt sie runter, guckt nach vorne, guckt nach vorne. Dann sagt sie, was ist das denn für eine komische Automarke? Ayrbak.
Speaker1
01:02:00
Ich wusste, dass das kommt. Das ist wirklich passiert. Ich war sprachlos.
Speaker0
01:02:06
Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht mit sowas. Und da wusste ich, boah, das wird noch lange dauern mit der Kleine. Ja, also Ayrback. Was ist das denn für ein Ayrback? Airbag, ja, okay. Wissenslücke, nenn das mal so.
Speaker1
01:02:23
Es steht ja, ich glaube, es stand direkt unter dem VW.
Speaker0
01:02:28
Unter dem Logo.
Speaker1
01:02:30
Das heißt, sie guckt erstmal diesem riesen Emblem vorbei.
Speaker0
01:02:35
Letztendlich sind viele, viele, viele schöne Tage gewesen, die ich bis jetzt in den letzten 25 Jahren hatte. Einige, wenige, weniger schöne Tage. Ich gebe dir mal ein Beispiel. Messer in den Rücken. Damit meine ich jetzt bildlich gesprochen. Du reißt dir den Arsch auf. Du bist immer lieb und nett und machst und tausendmal hast du es erklärt, ohne ausfallend zu sein, ohne zu mobben, ohne zu diskriminieren. Und die fällt trotzdem durch in der praktischen Rufung und wirft dir dann vor, dass du nicht vernünftig ausgewöhnt hast. Das ist so dermaßen, das tut weh, wirklich. Das erleben mich bei meinen Fahrlehrern, bei meinen jungen Fahrlehrern auch. Ich versuche meine jungen Fahrlehrer zu schützen vor solchen Erlebnissen oder motiviere die. Ich habe damals keine Motivation und keinen Schutz von meinem Chef damals gehabt. Ich versuche die zu schützen. Ich versuche Rückendeckung zu geben. Ich sage, wenn du da Fahrschüler hast, die Probleme machen, schicke die zu mir. Ich rede mit denen. Ich gebe den Tipps, wertvolle Tipps der letzten 25 Jahre, das ist alles wichtig, um das Personal zu schützen vor diesen ganzen Problemen, die man natürlich hat, damit die einfach vorbereitet sind. Das heißt nicht, dass man Angst haben muss vor diesem Beruf, aber ich sage immer, wenn mich jemand fragt, welcher Beruf ist denn am schwierigsten, ich sage immer, die Berufe, die mit Menschen zu tun haben. Das sind die schwierigsten Berufe, ob das jetzt Friseur ist, hinter der Theke ist oder dein Job mit Busfahrer oder sowas ähnliches. Verstehe ich, ich habe viele Busfahrer, die dann gesagt haben, ich mache jetzt eine Umschulung zum LKW-Fahrer, weil ich keine Menschen mehr sehen möchte. Ich habe zum Beispiel Leute, ja, aber man muss halt Menschen lieben. Und das ist bei mir, Gott sei Dank, toi toi toi, immer noch der Fall. Vielleicht ändert sich das noch, vielleicht ändert sich das auch nicht. Ich hoffe nicht und wichtig ist, das aller, allerwichtigste von allem, vor Geld, vor Liebe, ist die Gesundheit. Mentale Gesundheit, körperliche Gesundheit. Du kennst das mit deiner Schulter, wie brutal es das war. Und das wünsche ich auf jeden Fall dir und unseren Zuschauern. Dankeschön.
Speaker1
01:04:26
Ich bedanke mich bei dir. Sehr gerne. Schön, dass du im Podcast warst. Hat mich sehr gefreut. Wir wiederholen das, denke ich, auf jeden Fall. Vielleicht nicht so lange, aber Wiederholen.
Speaker0
01:04:35
Hey Leute, schaut auf www.fahrschule-europa.de. Ich habe da so eine kleine Ecke, könnt ihr euch mal angucken. Und Fahrschule Europa auf YouTube und TikTok. Das war es, mehr habe ich nicht.
Speaker1
01:04:45
Wenn euch die Folge gefallen hat, dann lasst mir ein Follow da oder auf TikTok. Glaubt mir am besten das Plus. Da würde ich mich sehr darüber freuen. Und alle weiteren Infos www.menschebusfahrer.de. Und ich habe auch einen Showcase. Halt rein und bis dann.
Speaker0
01:05:00
Noch nicht genug von Manuels Podcast? Dann folge ihm auf Social Media. Auf YouTube Shorts, Instagram und TikTok gibt's täglich Erklär- und Comedy-Videos. Danke, dass du dabei warst und bis zum nächsten Mal.

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